Jugend wird schwimmerisch an humanitären Gedanken herangeführt

50 Jahre ehrenamtliche und sportliche Arbeit im DLRG Bezirk Osnabrück gefeiert

 

Osnabrück/Rieste(r.r.) :" Wir dürfen nicht nachlassen in unseren Bemühungen, Menschen sicher für das Wasser und das Wasser sicher für die Menschen zu machen. Dazu bedarf es einer qualifizierten Ausbildung, einer adäquaten und qualitativ hochwertigen Materialausstattung, eines partnerschaftlichen Miteinander aller im Rettungswesentätigen sowie die tatkräftige Unterstützung und Förderung durch die öffentliche Hand. Wichtigste Komponente aber sind engagierte Menschen, die sich und ihre Freizeit einbringen ohne zu fragen "welchen Profit oder Vorteil bringt mir das?" und die sich für die Sicherheit und das Leben anderer einsetzen, auch unter Einsatz des eigenen Lebens. Gott sei Dank gibt es im Osnabrücker Land viele auch junge engagierte Menschen, nicht nur bei der DLRG, denn so ist der Fortbestand unserer Hilfeorganisation gesichert." Dies sagte Bezirksvorsitzender Günther Wibbeler anlässlich des 50. Geburtstages des DLRG Bezirkes Osnabrück am Bootshafen des Alfsees in Rieste. Bezirksvorsitzender Günther Wibbeler konnte zahlreiche Vertreter der Politik und aus den unterschiedlichen und benachbarten DLRG Gliederungen zu der Festveranstaltung begrüßen.

Zu den Schwerpunkten der Bezirksarbeit gehören laut Wibbeler die Spezialausbildungen wie Bootsführer-, Rettungstaucher-, Übungsleiter-, Jugendgruppenleiter- und Wettkampfrichterausbildung, die überörtlich stattfinden. Ein wesentlicher Bestandteil sei auch die Jugendarbeit. Mehr als die Hälfte der Mitglieder seien Kinder und Jugendliche, die neben der schwimmerischen Ausbildung eine sinnvolle Freizeitgestaltung durch Aktivitäten unterschiedlicher Art erhalten und gleichzeitig auch an den humanitären Gedanken der DLRG Arbeit herangeführt würden.

Sowohl am Festtag als auch tags zuvor hatte der stellvertretende Vorsitzende Dr. Wilfried Markus im Rahmen der Sendung Kreisradio über den geschichtlichen Werdegang des Bezirkes berichtet, der sich an den bisherigen Vorsitzenden Beneke, Günther, Ruppert, Schmidt und Wibbeler festmachen ließe. "Der Adler als Symbol zeigt die Wachsamkeit der DLRG. So wie der Adler auf einem Sandhügel sitzt und über seinen Abschnitt wacht und nicht vorkommen lässt, so achtet die DLRG beim Rettungswachdienst darauf, dass niemand untergeht und jeder sicher baden kann," meinte Markus bei seinen Ausführungen.

In den ersten Jahren nach der Gründung am 23. Mai 1951 habe es noch Kreisgruppen, bis auf die Ortsgruppe Osnabrück, die seit 75 Jahren besteht, gegeben, die Verwaltungs- und Vereinstätigkeiten für die eingetragenen selbständigen Vereine wahrgenommen hätten bis kurz nach der Gebietsreform. Das Aufgabenspektrum und die Anforderungen an die DLRG haben sich in den Jahren stark verändert und werden sicher noch weiter steigen, besonders auch unter dem Aspekt des sich verändernden Freizeitverhaltens. Es wird sicherlich noch mehr Sicherheit an den Gewässern nötig sein, denn die tödlichen Wasserunfälle in der Bundesrepublik haben Erschreckenderweise zugenommen. Der Alfsee ist die einzige größere Wasserfläche im Landkreis, die es zu sichern gäbe für die Alfsee GmbH oder für die Segelschulen. Neben der Wasserrettung wird ein besonderes Augenmerk auf die Tauchereinsatzgruppe gerichtet. Hier ist die DLRG seit den 50er Jahren tätig. Diese Gruppe hat der öffentlichen Hand bislang sehr wenig gekostet. Es gab nur geringe Zuschüsse in jedem Jahr. "Wir sind eine sehr preisgünstige kompetente Alternative im Katastrophenschutz, die es auch anzusprechen gilt," meinte Markus. Mit dem Spruch "In der ehrenamtlichen Arbeit ist der Euro immer doppelt soviel wert, der von der öffentlichen Hand investiert wird. Denn wenigstens noch einmal kommt der gleiche Betrag an ehrenamtlichen Einsatz hinzu, wenn nicht sogar mehr", beendete Markus seine Ausführungen. Über die breite Angebotspalette und Aktivitäten sowie der vorhandenen Materialien der DLRG im und am Wasser konnten sich die Gäste und Besucher im Rahmen einer Ausstellung informieren. Dabei konnten auch an Phantomen jeder seine Rettungsfähigkeit und Widerbelebungskenntnisse überprüfen.

Der stellvertretende Landrat Dr. Hermann Meyer überbrachte die Grüße und Glückwünsche des Landkreises Osnabrück, vom Aufsichtsrat und Gesellschaftern der Alfsee GmbH, der Stadt Osnabrück, sowie für die Stadt und der Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Bersenbrück. "Neben der Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung wirke präventiv die umfassende Informations- und Aufklärungsarbeit der DLRG. Die entscheidende Stütze der DLRG Arbeit im Osnabrücker Land ist aber das kontinuierliche ehrenamtliche Engagement der Mitglieder," meinte Meyer. Der älteste anwesende ehemalige DLRG Bezirksvorsitzende Otto Ruppert schilderte abschließend den Versammlungsteilnehmern eine Anekdote wie es damals ihm leicht gemacht worden ist die DLRG aufzubauen.

Jürgen Witte vom DLRG Landesverband Niedersachsen betonte, dass ehrenamtliches Engagement, dass schon als professionell im Bereich des Wasserrettungsdienstes zu bezeichnen ist, ohne die Zuwendungen der öffentlichen Hand auf Dauer nicht möglich sei, da die DLRG auch eine große Aufgabe für die Öffentlichkeit übernimmt.

Waltraud Schwebe, Sachbearbeiterin von der Geschäftsstelle des Kreissportbundes Osnabrück Land in Bad Iburg, sprach die Hoffnung aus, dass neben den vier Ortsgruppen auch die übrigen acht Ortsgruppen Mitglied in nächster Zeit beim Kreissportbund werden. Es gäbe Übungsleiterbeihilfen und Sportfördermittel, Anteile und Zuschüsse für Rettungsboote und andere Rettungsschwimmmittel.

Herr Weng vom Paritätischen Wohlfahrtsverbande wünschte sich, dass die schlummernde Mitgliedschaft der DLRG bei der Paritätischen mit Leben erfüllt wird und es eine bessere Zusammenarbeit gibt. Eine aktive Mitgliedschaft und Mitarbeit bei der Gestaltung der Sozial- und Verbandsarbeit habe für beide Seiten Vorteile, nicht nur inhaltlicher sondern auch finanzieller Art.

Herr Willmer von der Berufsfeuerwehr Osnabrück berichtete von einer erheblich verbesserten Zusammenarbeit, da die DLRG eine schlagkräftige Gruppe aufgestellt hat, die die Berufsfeuerwehr bei der Wasserrettung sehr gut unterstützt Dank der hohen Motivation der DLRG Mitglieder.

Der in der letzten Periode ausgeschiedene Technischer Leiter Ausbildung, Erwin Dettmer, erhielt das Ehrenabzeichen der DLRG in Bronze. Das Ehrenabzeichen in Silber erhielt Jürgen Schmidt als ehemaliger Bezirksvorsitzender, der aber auch jetzt noch Regionssprecher für die Ausbildung von Übungsleitern in der Region Osnabrück/Emsland ist. Da der langjährige und auch jetzt noch tätige Schatzmeister Günther Johannsmeier auf DLRG Ebene "durchgeehrt" worden ist bis zum Abzeichen in Gold, erhielt er zur Stärkung seiner Arbeitskraft und Gesundheit einen großen Präsentkorb, den er bei stehenden Ovationen der Gäste überreicht bekam.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde bei einer Wasserrettungsübung der "GAU" angenommen. Nach der Havarie mehrerer Wasserfahrzeuge konnten die beteiligten Ortsgruppen des Bezirkes ihr Können unter Beweis stellen. Mit verschiedenen Rettungsbooten wurden die Verunfallten geborgen. Anschließend beförderte die Tauchergruppe ein gekentertes Boot mit Hilfe von Hebesäcken an die Wasseroberfläche.

 

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